Seit einigen Jahren erlebt die Familien- oder Ahnenforschung in Deutschland einen Boom, nachdem sie in anderen Ländern bereits deutlich länger sehr beliebt war. Es scheint ein Grundbedürfnis des Menschen zu sein, herauszufinden, wo seine Wurzeln liegen. Schon bei der Geburt eines Kindes betreffen die ersten Aussagen der Angehörigen wie „Ganz der Papa“ oder „die Nase hat er von Opa“ die genetische Abstammung. Später folgen Bemerkungen wir „Woher hat er das nur?“, die deutlich machen, dass auch charakterliche Eigenschaften z. T. aus der Familiengeschichte erklärbar sind. Es gibt Talente im musischen, künstlerischen, politischen oder technischen Bereich, die in manchen Familien über Generationen zu verfolgen sind.
Die Geschichte einer Familie ist immer eng mit der Geschichte der Region und mit der Weltgeschichte verbunden. Wir lernen etwas über die Wohn-, Arbeits- und Lebensbedingungen früherer Zeiten, soziale Strukturen, Kriege und ihre Auswirkungen sowie Krankheiten. Auf diese Weise erhalten wir einen persönlichen Zugang zur „großen Geschichte“, die uns vielleicht vorher ziemlich gleichgültig war.
Familienforschung stellt einen immer wieder vor neue Fragen und Probleme. Schritt für Schritt versucht man diese Rätsel zu entschlüsseln und steht doch immer wieder vor neuen Herausforderungen. Der Familienforscher kann als Einzelkämpfer nicht zum Erfolg kommen. Er ist auf die Unterstützung von Familienmitgliedern, Kollegen und Archivaren angewiesen.
Welche Hilfestellung kann der Stadtlohner Heimatverein leisten?
Mehrere Mitglieder des Heimatvereins haben seit Jahren Erfahrung in der Familienforschung und können neue Interessenten sowohl bei methodischen Fragen individuell beraten, als auch wichtige Quellen zur Verfügung stellen:
Im Jahre 2003 wurden im Auftrag der Pfarrgemeinde St. Otger, des Stadtarchivs Stadtlohn und des Stadtlohner Heimatvereins die Stadtlohner Kirchenbücher abgeschrieben und die Namen und Daten digital erfasst. Seitdem ist es in kurzer Zeit möglich, für den Zeitraum von 1624 bis 1875 die Daten von Geburten, Eheschließungen und Sterbefällen nach Familienamen sortiert zu erhalten.
Der Stadtlohner Heimatverein archiviert zusammen mit anderen Heimatvereinen der Region seit Jahren Totenzettel und Todesanzeigen, so dass man inzwischen auf einen Bestand von vielen tausend Datensätzen zurückgreifen kann. Die Sammlung ist vor allem für das 20. Jahrhundert von besonderer Bedeutung, da in dieser Zeit viele andere Quellen aufgrund des Datenschutzes noch nicht zugänglich sind.
In Absprache mit dem Stadtarchiv Stadtlohn können weitere dort aufbewahrte Quellen wie die Register des Standesamtes, Melderegister, Adressbücher und Bevölkerungslisten für die Familienforschung genutzt werden.
archiv@stadtlohn.de
Grundlage für die Erfassung aller Kriegstoten war ein Gedenkbuch aus den 1920er Jahren und das „Heimatbuch Stadtlohn“ von Friedrich Dorweiler aus dem Jahr 1951. Durch Abgleichen vieler Listen, Auskünfte von Angehörigen, Zeitungsmeldungen, Totenzettel und unter Einbeziehung der Sterberegister der Standesämter Stadtlohn Stadt und Land wurde von Jürgen Assing eine neue Namensliste erstellt, die in die Archivdatenbank der Stadt Stadtlohn übertragen wurde. Der Bestand ist im Stadtarchiv Stadtlohn einsehbar.
Für die Forschungsarbeit war die Unterstützung von Archivar Ulrich Söbbing (Stadtarchiv Stadtlohn) und Mitgliedern des Stadtlohner Heimatvereins unerlässlich. Vor allem ist Hermann Hintemann, Bernd Dilling und Heinrich Büssing danken, die mit ihren Kenntnissen sehr behilflich waren.
Die Auflistung der Gefallenen entspricht dem Kenntnisstand von März 2021. Sollten Kriegstote nicht aufgeführt oder Daten nicht korrekt erfasst sein, wenden Sie sich bitte an das Stadtarchiv Stadtlohn oder an den Stadtlohner Heimatverein.
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Seit dem Jahre 2009 bemüht sich der „Arbeitskreis Stadtlohner Geschichte 1933-45“, das Schicksal der ehemaligen jüdischen Bürger/innen aus Stadtlohn zu erforschen, um zu ihrem Gedenken STOLPERSTEINE an ihren letzten frei gewählten Wohnadressen zu verlegen. Mehrere Mitglieder des Stadtlohner Heimatvereins arbeiten im Arbeitskreis mit. Darüber hinaus engagiert sich der Heimatverein, indem er Spenden für die Verlegungen annimmt und damit die Stolpersteine finanziert.
Der Arbeitskreis informiert über die Stolpersteine mit einer eigenen Homepage.